Module
Neurocoaching für
Diabetesberater*innen und
Diabetolog*innen
Modul 5
Neuro.Kommunikation.
Regelwerk der Neurokommunikation zur Stärkung der kognitiv-emotionalen Aufnahmefähigkeit, Entscheidungskompetenz und Motivation von Menschen mit Diabetes mellitus.
In der Kommunikation gibt es keine Gerichtetheit, keine Botschaft und keine Kontrolle. Kommunikation ist einfach, denn sie ereignet sich ohne unser Dazutun, sie organisiert sich selbst.
Eine gelingende Kommunikation innerhalb der Diabetesberatung basiert daher stets auf einer affektiv-physiologischen Synchronisation, emotional-motivationalen positiven Stimulation und kognitiven-assoziativen Fokussierung auf das Wesentliche.
In Modul 5 erfahren Sie mehr über die Wirkung von Sprache und Kommunikation auf die verborgenen kognitiv-emotionalen sowie affektiv-körperlichen Mechanismen zur Stärkung des Selbstmanagements (Empowerments) von Menschen mit Diabetes. Die grundlegenden Tools der Neurokommunikation ermöglichen es Ihnen, Ihre Patienten in kurzer Zeit optimal gedanklich-emotional zu stimulieren, einzubinden und zu einer starken Selbstmotivation und bewussten Entschiedenheit bezüglich ihres Verhaltens zu führen. Im Zuge der Umsetzung der Neurokommunikationstechniken kommt es wie von selbst zu einer besseren Stimmung auch innerhalb des Praxisteams.
„Wenn Menschen „sprechen“, dann „verraten“ sie viel von sich selbst, von Ihren Gedanken, Emotionen, Empfindungen, kognitiven Blockaden, Hoffnungen, Werten und Einstellungen. Wem es gelingt, diese wertvollen Informationen bereits während eines Beratungsgesprächs auf Grundlage der Prinzipien des neurokommunikativen Zuhörens und Sprechens wahrzunehmen, kann sofort zielgerichtet entscheiden, welche Mini-Intervention oder Technik hilfreich sein könnte, um beim Gegenüber eine Verhaltensmodifikation anzuregen.“
(Dr. Sven Sebastian, Geschäftsführung Proventika)
Ratio
Die Fähigkeit zur Sprache und Kommunikation ist eine der komplexesten Fähigkeiten des menschlichen Gehirns. Wie Menschen miteinander kommunizieren, ist essenziell für deren Informationsaustausch und die damit verbundenen Wirkungen. Die gesprochenen Worte wirken wie Werkzeuge und können auch genauso genutzt werden.
Was wir hören, macht Gehirne fluide oder führt zu Blockaden und Abwehr. Worte können zu ungeahnten Veränderungen bei einem selbst und anderen Menschen führen. Die Art und Weise wie wir miteinander sprechen erzeugt vielfältige Wirkungen in den neuronalen Aktivitäten des Gehirns. Damit sind Worte immer an Emotionen gebunden. Sie geben indirekt wichtige Hinweise für die internen neurokognitiven Prozesse, die unmittelbar mit der Sprachbildung verbunden sind. Worte erzielen bei anderen Menschen oft ausgeprägte emotionale Wirkungen und haben Einfluss auf (alle) wesentlichen neuronalen Netzwerkstrukturen, die eine Bedeutung für unsere bestehenden und zukünftigen Verhaltensweisen haben. Jedes Wort kann so die Macht haben, über epigenetische Marker Nervenzellen zu verändern. Damit besteht die Möglichkeit, Einfluss auf die Mechanismen zu nehmen, die unsere Entscheidungen, Motivationen und Einstellungen triggern.
Die Neurokommunikation „arbeitet“ gezielt mit diesen Mechanismen und vermittelt, wie wir innerhalb eines bestehenden Beratungsgesprächs in konstruktiv-fluiden Kontakt mit dem Patienten treten und Veränderungen im Denken, Empfinden und Bewerten initiieren können. Dabei spielen „starke Schlüsselworte“, die wir in der Neurokommunikation bewusst und absichtlich nutzen, eine bedeutende Rolle. Sie erlauben es, in eine enge Wechselwirkung mit den Gesprächspartner zu treten.